Demut

Demut ver­langt, das wir hin­ab­zu­stei­gen in die Abgrün­de unse­rer See­le, in die Dun­kel­heit und in die Hilf­lo­sig­keit. Wenn wir ehr­lich zu uns sel­ber ste­hen, wer­den wir spü­ren, dass dies gewiss das Aller­schwie­rig­ste ist. Aber genau das meint das christ­li­che Wort von der Huma­li­tas, der Demut.

Huma­li­tas kommt von Humus, Erde, Boden, Huma­li­tas meint, dass wir den Mut haben, unse­re eige­ne Erd­haf­tig­keit anzu­neh­men, den Mut, uns mit unse­rer Wahr­heit aus­zu­söh­nen, den Mut, hin­ab­zu­stei­gen in die Menschlichkeit.

Demü­ti­ge Men­schen sind nicht Men­schen, die sich selbst klein machen, die sich vor allen Auf­ga­ben drücken, weil sie sich nichts zutrau­en. Es sind nicht buck­li­ge Men­schen, die in fal­scher Unter­wür­fig­keit sich selbst ent­wer­ten. Son­dern es sind Men­schen, die den Mut zu ihrer eige­nen Wahr­heit haben und daher beschei­den auf­tre­ten.[1]

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[1] Vgl. Pater Anselm Grün, Das klei­ne Buch vom wah­ren Glück, HERDER Spek­trum, Frei­burg 2001, 15. Auf­la­ge, Sei­te 23 ff

Demut, die herrlichste aller Tugenden,
wird nicht selten erst errungen durch – einen Fehler.

Julie Burow (1806 — 1868)

Demut trai­nie­ren und im All­tag kultivieren:

  • Ich schät­ze die Gedan­ken und Gefüh­le anderer.
  • Ich ver­su­che jeg­li­che Bewer­tun­gen zu vermeiden.
  • Ich bin bereit, zu hel­fen und mir hel­fen zu lassen.
  • Ich neh­me eine offe­ne (Lern)Haltung ein.
  • Ich erken­ne mei­ne Feh­ler und ler­ne aus ihnen.
  • Ich bin dank­bar für mei­ne Talente/Begabungen.
  • Ich über­win­de mein Ego, wach­se drü­ber hinaus.

Der Demut ver­wand­te Tugenden:

Beschei­den­heit, Anspruchs­lo­sig­keit, Altru­is­mus und Nachgiebigkeit

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Bild­nach­weis:
Bild-Nr. 2291423 von Fer­nan­do Augusto
zuge­schnit­ten und bear­bei­tet, Pixabay

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