Die drit­te Ebe­ne -> Wer­te und Tugenden”

Wer­te und Tugen­den sind gedank­lich ver­mit­telt und stel­len gewis­ser­ma­ßen den festen, tra­gen­den Unter­grund unse­rer Lebens­ein­stel­lung dar. Sie blei­ben auch in Zei­ten kör­per­li­cher Kri­sen oder sozia­ler Erschüt­te­run­gen sta­bil, d.h. sie sind unab­hän­gig von kurz­fri­sti­gen äuße­ren Ein­flüs­sen. Gera­de dadurch ent­wickeln sie ihre Trag­kraft. Wer­te und Tugen­den sind kul­tu­rell ver­mit­telt und haben nicht mehr mit unse­ren per­sön­li­chen Kör­per­pro­zes­sen zu tun. Sie stel­len den Bezug zu unse­rer Umwelt her und machen uns erst zu sozia­len Wesen. Die­se Ein­bin­dung in die sozia­len Struk­tu­ren ist ein wich­ti­ges Ele­ment für lang­fri­sti­ge Lebens­zu­frie­den­heit und Glück.“ [1]


[1] Zit. Eck­hard Roedi­ger, Bes­ser leben ler­nen — Inne­re Balan­ce zwi­schen Wunsch und Wirk­lich­keit, Urach­haus Ver­lag,  Auf­la­ge: 2. (1. Juni 2015)
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In die­sem Monat (Juli 2020) mache ich im Rah­men mei­ner EX-IN Aus­bil­dung ein Prak­ti­kum im Haus 10, dem Cen­trum für Sche­ma­the­ra­pie des LVR Kli­ni­kums in Düs­sel­dorf. Gleich in den ersten Tagen stell­te sich mir die Fra­ge wie ich die Wer­te, Tugen­den und Hal­tun­gen mit der Sche­ma­the­ra­pie in Ver­bin­dung brin­gen kann. Recht schnell fand ich im o.g. Buch eine Ant­wort. Der Buch­au­tor Eck­hard Roedi­ger, in frei­er Pra­xis und als Dozent und Super­vi­sor für Ver­hal­tens­the­ra­pie und Sche­ma­the­ra­pie tätig, schreibt auf der Sei­te 34 den obi­gen Absatz.

Um auch in Kri­sen­zei­ten einen Halt zu fin­den und sta­bil zu blei­ben, bedarf es mei­ner Sicht eini­ger (Grund)Haltungen. Hier ist als erstes die Hal­tung der Dank­bar­keit zu nen­nen. Mit den Wor­ten: “Da wo Dank­bar­keit, da kei­ne Depres­sio­nen”, brach­te mich 2016 Herr Mat­thi­as Gas­che, sei­ner­zeit mit der Lei­tung der AHG Gesund­heits­zen­tren in Essen und Düs­sel­dorf betraut, auf den Pfad der Tugen­den. Nun ver­su­che ich die Wer­te, Tugen­den und Hal­tun­gen den Sche­ma­ta von Eck­hard Roedi­ger bzw. Jef­frey E. Young zuzu­ord­nen und zugleich eini­ge Lösungs­stra­te­gien bzw. Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen zu ent­wickeln. So lie­gen z.B. beim 11. Sche­ma der unzu­rei­chen­den Selbst­kon­trol­le / Selbst­dis­zi­plin die Lösungs­stra­te­gien: Gren­zen set­zen und Gren­zen ach­ten sowie Selbst­kon­trol­le und Selbst­dis­zi­plin auf der Hand. Doch gehört gewiss die Tugend des rech­ten Maßes und die Fähig­keit zu ver­zich­ten und zu fasten mit hin­zu. Zu guter Letzt möch­te ich die Demut nicht außen vor­las­sen. Mit der Demut sprin­ge ich qua­si von der Psy­cho­lo­gie zur Theo­lo­gie und lan­de unwei­ger­lich beim Pater Anselm Grün. Was er zur Demut schreibt ver­birgt sich hier.